Ein Manifest für Liebe und Frieden
Praxis fürs
Mensch sein
Das Werk, einschliesslich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede kommerzielle Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, die im Zusammenhang mit der finanziellen Bereicherung einer am Schaffensprozess unbeteiligten Drittperson steht. Das private, uneigennützige und unentgeltliche Teilen zwischen Mitmenschen ist jedoch erlaubt, erwünscht und ganz im Sinne der Philosophie der Autorin jedem herzlich zu empfehlen. © 2019 Daniela Zimmermann
Einleitung | 5 |
Lasst uns die Würfel drehen | 6 |
Gruppen trennen, Mensch sein vereint | 14 |
Dies ist ein Spiel und ich möchte euch zum Mitspielen animieren | 16 |
Dieses Spiel hat eine Regel | 17 |
Die Geschichten des echten Lebens als Spiel mit 7 Levels und 7 Prinzipien | 17 |
Level 1 Wurzeln | 19 |
Level 2 Emotionen | 21 |
Level 3 Aktionen | 23 |
Level 4 Liebe | 25 |
Level 5 Ausdruck | 27 |
Level 6 Intuition | 29 |
Level 7 Verbindung | 31 |
Das Zwiebelsuppentopf-Kolosseum | 33 |
Wieso erzähle ich euch von diesem Spiel? | 34 |
Dieses Buch sei all den Menschen gewidmet, die mich durch das Kreuzen meines Weges zu den entscheidenden und oftmals spontanen Wendungen meines Lebens inspiriert haben. Ohne sie gäbe es dieses Buch nicht.
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Ich habe die Geschichte erlebt. Ich glaube jedoch, dass Geschichten uns nicht gehören, sondern dass wir sie erleben, um sie zu teilen. Diese Geschichte soll allen gehören, die sie hören möchten. Sie soll ein Geschenk sein, das weiterverschenkt werden darf. Es ist die Geschichte der drei Würfel.
Ich denke, dass es wichtig ist, unsere Geschichten, Erfahrungen und Weisheiten miteinander zu teilen, denn niemand von uns wird in seinem eigenen, kleinen Leben jemals alles sehen und alles verstehen können. Je mehr Menschen mit uns ihre Geschichten teilen, desto grösser und vielfältiger wird unsere Vorstellung der Welt, die uns umgibt. Wie ein grosses Weltwissenspuzzle, von dem jeder Mensch ein Stück erhält. Wenn wir lernen, unsere Puzzle-Stücke zusammenzulegen, ergeben unsere Teile zusammen ein wunderschönes Bild. Behalten wir sie jedoch für uns, im Wettstreit gegeneinander, bleibt jeder für sich und hütet seine scheinbaren Errungenschaften, die nie vollständig sein werden. So habt ihr als meine Mitmenschen eure Puzzle-Stücke mit mir geteilt, und nun ist der Moment gekommen, euch etwas zurückgeben, um mich bei euch zu bedanken. Willkommen in meiner Welt...
Oktober 2013, Montagmorgen auf einer Schweizer Autobahn. Ich hatte ganz schrecklichen Liebeskummer und war unendlich traurig. Eigentlich war ich auf dem Weg in die Schule. Doch ich wollte lieber allein sein, um über mein Leben nachdenken zu können und in Ruhe zu heulen. Also fuhr ich einfach immer weiter und weiter geradeaus und landete schliesslich am alten Hafen von Marseille. Ich setzte mich am Hafenrand auf den Boden, betrachtete die vielen Boote und schaute den Menschen zu. Da setzte sich ein junger Franzose neben mich. Er fing an, mir die Geschichten seines Lebens zu erzählen und ich erzählte ihm, dass ich traurig sei und hier sitze, um nachzudenken. Da griff er in seine Tasche und holte 3 Würfel heraus. Er gab sie mir und sagte:
«Weisst du, das Leben ist wie ein Würfelspiel. Manchmal würfelst du hoch, manchmal würfelst du tief. Behalte sie und hab sie immer bei dir, sie werden dir Glück bringen.»
Mit den drei Würfeln in der Tasche und einer herzerwärmenden Geschichte im Gepäck fuhr ich wieder nach Hause.
Es war unglaublich. Ich hatte tief gewürfelt und ein dahergelaufener Fremder vermochte mich aufzumuntern, mit einer simplen Geste, einer kleinen Aufmerksamkeit unter Mitmenschen. Von da an nahm ich mir vor, in meinem Leben Geschichten zu erleben.
Ich brach so oft wie möglich aus dem Alltag aus, um das Unvorhersehbare meine Geschichten schreiben zu lassen. Nach meiner Ausbildung pilgerte ich zu Fuss ein paar Monate ganz allein durch Italien. Es schien, als würde das Leben die Geschichten an jeder Ecke bereithalten und man musste sie nur pflücken, wie Erdbeeren.
Lagen meine Würfel hoch, hatte ich Zeit den Geschichten wildfremder Menschen zuzuhören. Mir fiel auf, dass eine kleine Aufmerksamkeit, ein Lächeln, ein kurzes Gespräch oder ein Kompliment, aus dem Nichts den Tag eines Menschen retten konnte. Also machte ich mich auf zur Rettungsmission.
Lagen meine Würfel tief, machten sich Wildfremde aus dem Nichts an meine Rettungsmission. Ich wurde zum Essen eingeladen, mir wurde zugehört, kleine Geschenke gemacht, Schlafplätze und Mitfahrgelegenheiten angeboten. Ich hatte jeden Tag einen menschlichen Engel, der meinen Tag zu retten vermochte.
Ich bin auf der Welt herumspaziert und habe einfach alle so behandelt, als wären die fremden Menschen um mich herum meine Familie. Die Liebe, die ich tagtäglich erfuhr, war unglaublich bereichernd. Nach meiner Rückkehr in die Schweiz wusste ich nicht, wie es nun weitergehen sollte. Ich fragte im Ausgang einen Bartender, wo ich denn hinziehen solle, und er antwortete:
«Geh in die Stadt der vielen Farben, dort habe ich die schönste Zeit meines Lebens verbracht.»
Also zog ich in die Stadt der vielen Farben, um mich dort beruflich und persönlich an der Realität zu erproben. Ich wollte jedoch den Menschen nicht nur auf professioneller, sondern auch auf menschlicher Ebene etwas zurückgeben. Also habe ich meine Wünsche in eine Philosophie verpackt:
«Wir alle sind Menschen. Egal, woher wir kommen, wie wir aussehen oder an was wir glauben, was wir in unserem Leben tun und darstellen.
Für mich bedeutet Mensch sein mit dem Wind zu tanzen und für den Mond zu singen, in einem Meer von Emotionen zu schwimmen, Momente der Vollkommenheit und Klarheit zu erleben, sich zu verlieren, um sich neu zu entdecken.
Mensch sein, bedeutet zu weinen, zu lachen, zu lieben, selbständig zu denken, zu hinterfragen und seine persönliche Wahrheit auszusprechen.
Mensch sein, bedeutet sich zu erlauben sich selbst zu sein. Was bedeutet Mensch sein für dich?
Es braucht Mut, Mensch zu sein. Denn Mensch sein bedeutet farbig zu sein in einem Meer von grau, anders zu sein als alle anderen, einzigartig, ein Original statt einer Kopie.
Heilung bedeutet für mich, diese Originalität in uns selbst und in unseren Mitmenschen zu entdecken. Das Menschlich sein mit all seinen Facetten anzunehmen und zu leben und unsere Gedanken, Gefühle und Geschichten miteinander zu teilen, um gemeinsam zu wachsen.
Ich wünsche mir, dass immer mehr Menschen den Mut haben, Farbe zu bekennen, um in Liebe und Respekt für das Menschsein einzustehen, zu unserem eigenen Wohl und zum Wohl unserer Familie, der Menschheit.»
Im Rahmen dieser Philosophie fasste ich einen Entschluss. Ich würde meine Geschichten mit den Menschen teilen. Die Geschichte der Würfel sollte die Erste sein.
Am nächsten Tag schlenderte ich durch die Altstadt und stiess auf diesen Ort:
Da lagen sie, riesengross vor mir, die drei Würfel, versteckt in einem Kirchhof, mitten in der Altstadt. Es war wie ein Zeichen, in Stein gemeisselt, vor meinen Füssen. Ihr mögt jetzt schmunzeln, doch ich finde Zeichen großartig, solange sie dich dazu motivieren, etwas Schönes zu tun, das du sonst nicht tun würdest.
Ich habe mir also lange Gedanken gemacht, was ich denn wirklich gelernt habe aus der Geschichte der Würfel. Denn es ist zwar süss, Würfel geschenkt zu bekommen, oder diese auf einem Kirchhof aufzustellen, doch eigentlich repräsentieren sie doch den puren Zufall. Die Würfel sind gefallen, der Lauf der Dinge ist unabwendbar.
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Würfel kann man drehen! Sie liegen nicht einfach da, weil jemand sie so fallen liess und niemand die Macht besitzt dies zu ändern. Wir alle begegnen täglich so vielen «Würfeln», und es wäre ein Leichtes, ein paar Wenigen einen Stups zu geben. Doch wir tun es nicht, weil wir den Fokus auf anderes, scheinbar wichtigeres gerichtet haben und so das Offensichtliche nicht sehen.
Ich begann also, die Geschichte aufzuschreiben und suchte deshalb in meiner Erinnerungsschachtel vergeblich nach den Würfeln. Was ich jedoch fand, war ein kleines schwarzes Klappmesser mit der Gravur Douk-Douk.
Ich erhielt es von dem jungen Franzosen, der mir vor vier Jahren die Würfel geschenkt hatte. Er sagte mir, es sei gefährlich für eine junge Dame, ganz allein auf den Strassen herumzustreunen und ich solle das Messer in der Hosentasche mit mir herumtragen, dann könne ich mich beschützen. Als ich nach Hause gekommen war, fing ich an, die Würfel immer bei mir zu haben, um mich an die Geschichte aus Marseille zu erinnern. Das Messer landete jedoch in meiner Erinnerungsschachtel und geriet in Vergessenheit.
Der junge Franzose hatte mir also zwei Geschenke gemacht. Ich erhielt von ihm die Würfel und das Messer. Ich hatte mich wohl für die Würfel entschieden, da er sagte, sie würden mir Glück bringen und ich dachte, Glück sei besser, als jemandem ins Bein zu stechen.
Ich trug auf all meinen Reisen bewusst keine Waffen mit mir und vertraute meistens auf die Philosophie der Würfel und ich durfte unglaubliche Momente der Liebe und Menschlichkeit erleben. Was wäre passiert, hätte ich vor vier Jahren das Messer in meine Hosentasche gesteckt und die Würfel in meine Erinnerungsschachtel gelegt und dort vergessen?
Die Leute erzählen dir immer Geschichten, die in deinem Herz Liebe wachsen lassen und Geschichten, die dich ängstlich werden lassen. Es ist nichts verkehrt daran, Angst zu haben oder vorsichtig zu sein, das ist sogar gut. Doch ich glaube, dass nur die Liebe erschaffen kann und dass, wenn wir uns Frieden wünschen es manchmal besser ist, auf Würfel zu vertrauen als auf Messer.
Ich möchte einen Vorschlag machen. Mir ist bewusst, dass ich ein einzelner kleiner Mensch auf dieser grossen Erde bin. Ich habe viele Geschichten erlebt und ich erlebe jeden Tag neue, doch ich vermag grosse, schwere Würfel nicht allein zu drehen. Ich möchte euch hiermit auffordern, mit mir zusammen eure Geschichten zu teilen. Geschichten von Menschen, die aus dem Nichts eure Würfel zu drehen vermochten, Geschichten, die in euren Herzen Liebe wachsen liessen, Geschichten von alltäglicher Menschlichkeit. Mein Traum ist es, Liebesbomben in Form von geteilten Geschichten über die Welt «regnen» zu lassen. Denn nur die Liebe besitzt die Kraft zum Frieden.
Auf meinen Reisen habe ich mich an vielen Orten hingesetzt und mit den Leuten gesprochen. Ich habe mir ihre Welt angeschaut und mit ihnen mitgelebt. Es hat mich interessiert, wie sie leben, wie sie denken und an was sie glauben. Dabei ist mir aufgefallen, dass man viele Menschen grob einer oder mehrerer gesellschaftlicher Gruppen zuteilen kann. Dies auf Grund ihrer geografischen Herkunft, ihrem Kontakt zu einheimischer und fremder Kultur, ihrem sozialen und finanziellen Status, ihrem Umfeld, persönlichen Schicksalen, Meinungen, Überzeugungen, Glaubenssystemen, persönlichen Präferenzen und Interessen. Einige haben sich im Verlaufe ihres Lebens bewusst einer Gruppe angeschlossen, andere wurden in sie hineingeboren oder die Lebensumstände haben sie Teil einer Gruppe werden lassen.
Im Grunde genommen wäre dieses Phänomen des sich Gruppierens lustig bis bereichernd, betrachtet man das Ganze aus einer gewissen Distanz. Des Öfteren erschweren die Glaubenssätze dieser Gruppen und Parallelwelten jedoch das «in den Kontakt treten» mit anderen Gruppen oder verbieten es sogar.
Diese Dynamik des bewussten oder unbewussten Trennens verhindert den Austausch von Wissen, was ich als schade bis gefährlich für das Wohl von uns Allen erachte. Jede dieser Gruppen findet jedoch einen Platz in einer noch viel größeren Gruppe, nämlich der Gruppe der Menschheit. Zur Gruppe der Menschheit zu gehören bedeutet, Grenzen zu überwinden, Horizonte zu erweitern, die Welt in einem pluralistischen Sinne zu erfahren.
Ich glaube, dass man gleichzeitig zur Gruppe der Menschheit und zu anderen Gruppen gehören kann. Da zur Gruppe der Menschheit zu gehören jedoch bedingt, uns alle als Individuen wahrzunehmen und uns gegenseitig Respekt, Verständnis und Liebe entgegenzubringen, können die positiven Aspekte einer jeden anderen Gruppe weniger überschattet gelebt werden. Dazu ermöglicht diese Anschauung, die Angst vor dem Kontakt zu anderen Gruppen zu verlieren.
Ich finde es wichtig, sich zu konfrontieren, Glaubenssätze an der Realität zu überprüfen und sich manchmal dadurch eines Besseren belehren zu lassen. Diese Welt, in der wir alle leben, ist unglaublich groß. Wir können schlichtweg nicht alles wissen. Was wir nicht wissen, ersetzen wir jedoch häufig mit der generellen Meinung unserer eigenen Gruppen bezüglich anderer uns unbekannter Gruppen.
Deshalb sollte man zuerst seine eigenen Gruppen als solche erkennen und deren Glaubenssätze verstehen lernen, um dann als Mensch und nicht als Gruppenzugehöriger sich eine unabhängige Meinung über die Menschen der jeweils anderen Gruppen zu bilden. Denn jede Gruppe zeichnet ein anderes Bild, als Teilaspekt einer größeren Realität. Würde man diese Bilder zusammenfügen, würden wir uns der Wahrheit annähern, nach der wir alle insgeheim suchen.
Ich fordere euch zur spielerischen Konfrontation mit den euch umgebenden, anders denkenden und anders glaubenden, sich anders kleidenden und anders aussehenden Mitmenschen auf. In der Hoffnung, dieses Buch möge seinen Teil dazu beitragen, die Menschen der Menschheitsfamilie in gegenseitigem Respekt und in der Akzeptanz des Verschiedenseins, des Buntseins einander ein Stücklein näher zu bringen.
Alles was ihr im Sinne dieses Spieles plant, erschafft, sagt und tut, soll zum Wohl von uns allen, zum Wohl der Familie der Menschheit geschehen. Verwendet ihr dieses Spiel gegen eure Mitmenschen, verwendet ihr es, ob ihr das nun wollt oder nicht, unweigerlich auch gegen euch selbst und dieses Spiel verliert seinen ganzen Wert. Haltet ihr diese eine Regel jedoch in Ehren, schafft ihr einen Nährboden, auf dem wunderschöne, bereichernde und herzerwärmende Geschichten wachsen können.
Lasst uns ein Gedankenexperiment wagen. Wir stellen uns dazu vor, das Leben sei ein Spiel und wir seien die Spielfiguren, die sich auf den Spielfeldern dieser Erde befinden, um zu beobachten, zu empfinden, zu handeln, zu lieben, zu kommunizieren, sich vom Fluss des Lebens leiten zu lassen und mit der Welt die uns umgibt in Verbindung zu treten. Hierfür möchte ich euch gerne die 7 Levels dieses Spieles und die dazugehörigen Spielprinzipien zeigen:
Wie durch unsichtbare Wurzeln sind wir alle verbunden mit der Erde, auf der wir wandeln. Die unzähligen Schauplätze, die sie uns bietet, werden zu unseren Spielfeldern, auf denen wir die Geschichten unseres Lebens erleben.
Wenn wir achtsam sind und unserer Umwelt mit wachen Sinnen begegnen, wenn wir für einen Moment ganz in sie eintauchen, dann wird sich der Zauber eines jeden Spielfeldes vor uns offenbaren.
Stellt euch vor, ihr seid Alice und die Spielfelder eures Lebens seien euer Wunderland. Beobachtet, staunt, nehmt wahr, jedoch wertet nicht, seid neugierig und interessiert, und ihr werdet so viel Neues, Wundervolles und Wunderliches entdecken.
Emotionen sind wie die Wellen des Meeres. Sie kommen und gehen, und wenn sie branden, ist ihr Rauschen wie Musik in den Ohren.
Stellt euch vor, die Emotionen, die ihr auf den Spielfeldern des Lebens durchlebt, seien die Schallplatten eurer Musiksammlung. Konfrontiert euch mit den verschiedenen Musikrichtungen, denn je grösser die Sammlung wird, aus der ihr schöpfen könnt, desto vielfältiger wird auch euer Verständnis der Welt der Emotionen werden.
Ihr werdet lernen, sie als wertvolle Bereicherung eurer Geschichten zu betrachten, als die Musik zu eurem Lebensfilm. Werdet euch ihrer bewusst, nehmt sie an und verleiht ihnen Ausdruck, denn sie gehören zum Spiel.
Stellt euch vor, es gäbe einen riesigen, begehbaren Kleiderschrank, in dem sämtliche Kostüme der Menschheitsgruppen aufbewahrt werden, und ihr dürft euch eines aussuchen.
Die Kostüme, die ihr tragt, können handfeste Gewänder oder geistige Konstrukte sein, die ihr euch überstülpt, um in eine Rolle zu schlüpfen und diese in euren Geschichten auszuleben. Einige Menschen mögen es, ihre Rollen im Laufe des Lebens zu verfestigen und zu perfektionieren, während andere sich gerne immer mal wieder neu erfinden.
Die Aktionen sind die Handlungen eurer Geschichten. Sie sind die Art, wie ihr euch in eurem Spielfeld bewegt und mit ihm interagiert. Eure Aktionen werden zum Drehbuch eurer Geschichten und zu den Missionen eures Spieles.
Setzt ihr euch die Zauberbrille auf und betrachtet die Welt durch ihre Gläser, werdet ihr für alles, was ihr erblickt, ein tiefes Gefühl bedingungsloser Liebe empfinden.
Die Liebe ist wie ein Filter, durch den wir die Welt betrachten. Haben wir einmal gelernt uns in den Zustand der Liebe zu versetzen, erscheint alles um uns herum bunter, und wir lernen die Dinge mit dem Herzen zu verstehen.
Die Liebe ist wie eine Superkraft, die unsere alltäglichen Geschichten in Missionen zum Wohl der Menschheitsfamilie transformiert. Wenn ihr spielt, dann spielt immer in Liebe, denn mit ihr kommen Toleranz, Nachsicht, Verständnis und letztendlich Heilung.
Stellt euch vor, jeder Mensch kommt mit einer ganz persönlichen Lottokarte auf die Welt. Darauf befinden sich klare Stellen und dunkle Flecken.
Durch die Konfrontation mit unseren Mitmenschen können wir uns gegenseitig unsere dunklen Flecken aufzeigen und uns ihrer bewusst werden, um sie in Wissen zu transformieren. Das Spiel besteht hierbei darin, uns gegenseitig zu helfen unsere Lottokarten zu komplettieren, um gemeinsam zu wachsen.
Der Ausdruck sind die Dialoge eurer Geschichten. Die Art und Weise wie ihr euer Wissen, eure Erfahrungen und eure Erkenntnisse euren Mitmenschen kommuniziert, um eure Puzzlestücke mit ihnen zu teilen. Ausdruck ist die Fähigkeit, andere an euren Weisheiten teilhaben zu lassen.
Die Intuition ist der Autopilot, der euch durch eure Geschichten lenkt. Sie vereint das Wissen, das ihr in den anderen Levels bereits gesammelt habt. Lässt ihr euch von ihr führen, wird sie eure Geschichten in ein Spiel voller magischer Momente verwandeln.
Ich wage eine Behauptung aufzustellen. Ich glaube, dass alle Menschen per Definition psychotisch sind. Unter dieser Prämisse schlage ich euch im Sinne des Spieles vor, euch eurer momentanen Weltwahrnehmung bewusst zu werden und dann eure Glaubenskonstrukte, vermeintlichen Wirklichkeiten und Leitmotive so anzupassen, dass eure auserwählte Psychose euch gesünder macht und sich positiv auf eure Geschichten und die Geschichten eurer Mitspieler auswirkt.
Stellt euch vor, wir seien in Wahrheit alle Zwiebeln. Unsere Kulturen, Sprachen, Hautfarben, sozialen Schichten, politischen Überzeugungen und persönlichen Prägungen seien die einzelnen Zwiebelschichten, die uns umhüllen und aus denen wir lernen müssen, uns gegenseitig zu entpacken, um unseren menschlichen Kern in einander zu erkennen.
Die Verbindung ist der Moment, in dem wir uns und unsere Geschichten in einen grösseren Kontext setzen, uns als Teil des Puzzles erkennen und uns als mit allem verbunden wahrnehmen.
Nur dann wird es uns möglich sein zu erkennen, dass wir alle als Zwiebeln in derselben Suppe baden und dass wenn wir dieses Spiel gewinnen wollen, dies nur miteinander tun können.
Stellt euch vor, die Erde sei ein riesengrosses Zwiebelsuppentopf-Kolosseum, in dem sich die Weltbühne befindet, auf der die Zwiebeln aller Menschheitsgruppen ihre Geschichten leben, als seien sie Theaterstücke. Das Kolosseum, von dem ich spreche, verfügt über unzählige Bühnen, welche die Spielfelder unserer Welt repräsentieren. Es beherbergt einen Schallplattenladen mit jeder hörbaren Musikrichtung und einen Kostümverleih, dessen Sammlung über jedes Kostüm verfügt, das je getragen wurde.
Stellt euch vor, dass wir alle als Zwiebeln zusammen in diesem Kolosseum seien und jeder von uns auf der Nase eine Zauberbrille trage, und in der Tasche eine Lottokarte. Stellt euch nun vor, unser Autopilot sei eingeschaltet und wir seien alle bereit, uns in unsere Missionen zu stürzen, um zusammen das grösste Schauspiel aufzuführen, das die Weltbühne je gesehen hat. Möge das Spiel beginnen!
Obwohl wir alle jeden Tag viele Geschichten erleben, eignet sich noch lange nicht jede dafür, Menschlichkeit und Nächstenliebe zu bewerben. Einige Geschichten werden eure Würfel zum Schlechteren drehen und euch eurer Menschlichkeit berauben. Ihr werdet in Missionen geraten, die euch bis an eure Grenzen und darüber hinaus bringen können.
Die 7 Levels sollen euch auf eurem Weg einen Anhaltspunkt geben, um zu verstehen, wieso manche Geschichten nicht nach dem Prinzip des «Lasst uns die Würfel drehen» ablaufen und in welchen Levels eures Spieles ihr noch wachsen solltet, was ihr nicht bedacht oder vermocht habt. Manchmal gelingt es euch nicht, euer Spielfeld klar zu sehen, oder ihr werdet von euren Emotionen überwältigt. Ihr seid wie gelähmt und vermögt nicht zu handeln oder euch konstruktiv auszudrücken und eure dunklen Flecken anzunehmen. Manchmal ist eure Zauberbrille trüb und es fällt euch schwer, was euch umgibt mit Liebe und Verständnis zu betrachten. Euer Weltbild ist düster und eure Psychose destruktiv und ihr fühlt euch ganz allein und so gar nicht verbunden mit der Welt.
Es wird auch nicht immer in eurer Macht liegen, die Würfel zum Besseren zu drehen. Ihr müsst immer bedenken, wer spielt, spielt in Freiheit. Wer zum Spiel gezwungen wird, kann nicht spielen. Jeder von euch muss sich eigenständig dazu entscheiden, ein Teil dieses Spieles zu werden, so wie eure Mitspieler auch. Gespielt kann nur werden, wenn jeder die Spielregeln kennt und diese respektiert.
Es wird Menschen geben, die ihr eigenes Spiel spielen werden, nach ihren eigenen Regeln. Ihr könnt niemanden zwingen, die Welt zu einem besseren Ort werden zu lassen, die Menschen der Menschheitsfamilie zu vereinen oder auch nur wohlwollend und gemeinschaftlich zu leben und zu handeln.
Doch ihr könnt an euren Überzeugungen festhalten und auch diese Geschichten werden euch lehren, testen, wachsen lassen, eure Fertigkeit in Achtsamkeit und Nächstenliebe, Verständnis, Toleranz und Nachsicht trainieren. Wohin auch immer euer Weg euch führen mag, ihr dürft nie vergessen, dass ihr nicht unter alleiniger Kontrolle eurer Geschichten seid. Ihr wisst nie, was euch das Leben bringen wird, wer eure Würfel zu drehen vermag, in Momenten, in denen ihr fast schon aufgegeben habt zu spielen.
Ich wünsche euch Vertrauen ins Leben und in eure Mitmenschen, ich wünsche euch den Mut, euch vom Fluss des Lebens treiben zu lassen, um so viele Geschichten wie möglich, zu erleben. Ich wünsche euch, dass einige dieser Geschichten in Missionen des Würfeldrehens verwandelt werden.
Ich wünsche euch, dass diese Geschichten euch bereichern werden und euch Mut machen werden auf eurem Weg. Und ich wünsche mir persönlich, dass ihr diese Geschichten mit euren Mitmenschen teilen werdet, um dem Mensch sein seinen angestammten Platz auf der Welt zurückzugeben und die Menschen in Liebe und Frieden zu einen.
Dies ist ein Manifest für Liebe und Frieden.
Lasst uns unsere Geschichten teilen!
Lasst uns die Würfel drehen!
Praxis fürs MENSCH sein
Daniela Zimmermann
Obergässli 11
2502 Biel
www.praxisfürsmenschsein.ch